Meine erste politische Rede bei der SPD

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Gäste,

vielen Dank für Eure Einladung.

Es freut mich sehr, dass ihr mir die Möglichkeit gebt, um eure Unterstützung bei meiner Kandidatur zum Warendorfer Bürgermeister zu werben.

Ich mache in den letzten Tagen, Wochen und Monaten viele Dinge zum ersten Mal in meinem Leben, ein paar Beispiele:

  • Ich habe zum Beispiel zum ersten Mal ein eigenes Büro angemietet. Das von uns auf den Namen Warendorfer Bürgerforum getaufte Büro liegt direkt am Warendorfer Marktplatz. Geöffnet hat es seit Freitag und die ersten Bürgerinnen und Bürger sind dort vor Ort bereits mit Themen an mich herangetreten. Ich glaube, das wird – trotz oder gerade wegen Corona – ein richtig wichtiger Teil des Wahlkampfes werden.
  • Ebenfalls zum ersten Mal habe ich eine Person eingestellt, in diesem Fall einen Kampagnen-Koordinator beschäftigt. Ich darf an dieser Stelle allen, die ihn noch nicht kennen, meinen Bruder Paul vorstellen, der mich bis hierher mit einem unglaublichen Engagement unterstützt. Vielen Dank, Paul.
  • Und zum allerersten Mal halte ich eine echte politische Rede – und zwar heute Abend, hier vor Euch.

Es gibt einen Grund für diese vielen ersten Male: ich will am 13. September eine Wahl gewinnen.

Ich trete nämlich, und zwar ebenfalls zum ersten Mal, als Bürgermeisterkandidat für unser schönen Warendorfs an. Damit dieses Vorhaben gelingt, werbe ich um Eure Unterstützung!

Ich habe es gerade angesprochen. Warendorf ist zweifellos schön. Das gilt insbesondere für die Warendorfer Altstadt genauso wie für die historischen Dorfkerne der Ortsteile und die Münsterländer Parklandschaft insgesamt.

Im Bundestagswahlkampf 2017 hat die CDU damit geworben für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben, einzutreten.

Wer will da widersprechen? Auf uns umgemünzt könnten wir auch sagen: für ein Warendorf – und alle Ortsteile – in denen wir gut und gerne leben. Und ich befürchte, viele Verantwortliche in der Warendorfer Politik würden dies glatt so unterschreiben.

Das ist in meinen Augen jedoch etwas zu unambitioniert. Warendorf geht es zweifellos gut. Wir haben einen Zustand erreicht, der unbedingt gehalten werden muss. Ich glaube aber, da geht noch deutlich mehr!

Ich möchte ein Warendorf, das offen ist. Ein Warendorf, das grün und lebendig, innovativ, mobil und sozial ist. Ich möchte zu jedem der Punkte, in der gebotenen Kürze ein paar Worte sagen:

Ich möchte ein grünes Warendorf. Wir müssen uns dringend überlegen, wie wir weniger Müll und mehr Ökostrom produzieren, wie wir klimaneutral werden. Und ich träume auch von einer grünen Emsinsel mit dem Erhalt von erhaltenswertem Bau- und Baumbestand und nur zurückhaltender Neubebauung.

Ich möchte ein lebendiges Warendorf und lebenswerte Ortsteile. Wir müssen Projekte wie die Bürgerbuslinien, aber auch genossenschaftlich geführte Dorfläden fördern. Wir müssen sicherstellen – beispielsweise gerade wieder in Müssingen – dass es weiterhin – und zwar in allen Ortsteilen –Treffpunkte, Orte des Austausches für Jedermann gibt.

Ich möchte ein innovatives Warendorf. Warum gibt es in Warendorf bislang keine Co-Working spaces, kein car-sharing, keine Tiny-Houses und keine Start-Ups. Falls es an den Anglizismen, den Buzzwords, liegen sollte, finden wir dafür auch Wortneuschöpfungen auf Plattdeutsch! – oder auch auf Masematte.

Ich möchte ein mobiles Warendorf. Es ist ein leichtes mit – vergleichsweise – wenig Aufwand den Radverkehr zu stärken und sicherer zu machen. Wir müssen auch an das System des Personennahverkehrs ran. Was können wir tun, um ihn attraktiver zu machen? Wie kommen wir weiter weg vom motorisierten Individualverkehr? Wir brauchen attraktiven Nahverkehr, damit Autofahrerinnen und Autofahrer gern und freiwillig umsteigen.

Ich glaube, dass wir eine Freckenhorster Umgehungsstraße brauchen, trotz der Nachteile, die offensichtlich ebenfalls mit ihr einhergehen werden. Denn auch ein solches Großprojekt bedeutet Flächenfraß und möglichen Mehrverkehr. In Freckenhorst sehe ich zurzeit jedoch leider keine Alternative zur Umgehung. Anders ist die Lage in Warendorf. Ich glaube, die Planungen der B64n dürften vielen Menschen die Augen geöffnet haben, dass dieses Projekt für Warendorf mehr Nachteile als Vorteile bedeutet. Ich hoffe, dass wir nach der Wahl im Rat einen Beschluss gegen die Planungen treffen können.

Ich möchte ein soziales Warendorf. Das bedeutet für mich, dass wir – wie im Baugebiet De Brinke geschehen –, darauf achten, dass sozialer Wohnungsbau Berücksichtigung findet. Ich möchte auch ein inklusiveres und integratives Warendorf. Auch hier gibt es bereits kleine Stellschrauben, die für einige eine große Veränderung bedeuten können. So könnte man auf der Homepage der Stadt Warendorf beispielsweise die Inhalte in einfacher Sprache anbieten

Ich möchte – das liegt mir besonders am Herzen – für ein offenes Warendorf eintreten. Ich möchte die Potenziale des bürgerschaftlichen Engagements in unserer Stadt weiter aktivieren und stärken. Ich habe bereits in der kurzen Zeit meiner Kampagne festgestellt, dass hier noch einiges an stiller Reserve schlummert. Rufen wir sie also ab!

Unter einem offenen Warendorf, verstehe ich auch, dass die Stadt, die Verwaltung und der Bürgermeister gegenüber allen Fraktionen im Rat und gegenüber allen Interessengruppen, Bürgerinnen und Bürgern die gleiche Nähe – oder in Corona-Zeiten vielleicht besser – die gleiche Distanz wahrt.

Das bedeutet, dass auch wir uns nicht immer einig sein werden, dass auch wir uns manchmal um die besseren Argumente streiten werden. Aber ganz ehrlich: ich freu mich darauf.

Denn am Ende stehen hoffentlich gute Entscheidungen für unsere Heimat. Gemeinsam können wir viel bewirken für unser Warendorf und unsere Ortsteile, in denen wir dann hoffentlich noch besser und noch lieber wohnen werden!

Für dieses ambitioniertere Warendorf bitte ich Euch heute um Eure Unterstützung!

Vielen Dank!

Foto: Brocker

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